Von wegen politisches Desinteresse und EU-Verdrossenheit! Am vergangenen Sonntag, den 08. Dezember 2013, kamen rund 180 Schülerinnen und Schüler im Deutschen Bundestag zusammen, um das Europäische Parlament zu simulieren.
Als europäische Abgeordnete schlüpften sie nicht nur in die Rolle eines Fraktionsmitglieds, sondern versuchten gleichzeitig, auch die Interessen ihres europäischen Herkunftslandes in ihr politisches Tun und Lassen miteinzubeziehen. Vor diesem komplexen Hintergrund entstand eine Vielzahl an Perspektiven und Meinungen – die sich sowohl deutlich von der deutschen als auch von der real-europäischen Politik unterschied. Einen Einblick in die Abläufe deutscher und europäischer Politik lieferten den Abgeordneten die Gastredner Gregor Gysi vom Deutschen Bundestag, Jan Philipp Albrecht vom Europäischen Parlament und EU-Kommissar Günther Oettinger.
Welch‘ weites Interpretationsspektrum und große Innovationskraft die jungen Abgeordneten an den Tag legten, ließ sich besonders daran erkennen, dass nicht selten die in unserem Parlament sozial- und nicht so wirtschaftsliberale ALDE-Fraktion und der linke Flügel des Parlaments einen gemeinsamen Standpunkt einnahmen.
Die Themen EU-Außenpolitik im Mittelmeerraum, Euro und europäischer Datenschutz sorgten für eloquente Auseinandersetzungen und hitzige Abstimmungen: Sachlichkeit, Fraktionsdisziplin und moralische No-Gos prägten die vierstündige Plenardebatte der jungen Abgeordneten, welche abschließend am Montag, den 09. Dezember 2013, im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses stattfand.
Das Parlament der ersten SIMEP 2013 lieferte ausgiebig spannenden Stoff für die mediale Berichterstattung. Um diese kümmerte sich – neben den Vertreter/innen der ein oder anderen deutschen Tageszeitungen – eine Gruppe von SIMEP-Reporter/innen. Diese fühlten dem Geschehen auf der SIMEP unter Begleitung journalistischer Betreuer/innen kräftig auf den Zahn und brachten so manche amüsante (Un)Wahrheit ans Licht. Am Abend des letzten Veranstaltungstages und nach einer strapazierenden Nachtschicht des Journalist/innenteams bekamen schließlich alle Abgeordneten für den Nachhauseweg eine druckwarme SIMEP-Zeitung in die Hand gegeben.